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Ratgeber: Allergie
Was passiert bei einer Allergie?
Eine Allergie ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems. Es wehrt dabei Fremdstoffe ab, die eigentlich die Gesundheit nicht gefährden. Welche Faktoren die Empfindlichkeit des Organismus plötzlich erhöhen, ist jedoch unklar.
Voraussetzungen für eine allergische Reaktion ist die vorhergehende Sensibilisierungsphase, die ohne Symptome verläuft. Dabei bildet das Immunsystem Antikörper gegen die Proteine der verschiedenen Allergene.
Beim erneuten Kontakt findet eine Antigen-Antikörper-Reaktion statt, bei der Botenstoffe (u.a. Histamin) freigesetzt werden, die die allergischen Symptome hervorrufen (zum Beispiel Augentränen und häufiges Niesen).
Unabhängig von der auslösenden Substanz unterscheiden Allergologen verschieden Typen der Allergie. Die beiden häufigsten Typen sind die Soforttyp-Allergien (zum Beispiel Pollen, Nahrungsmittel) und die Spättyp-Allergien. Die Spättyp-Allergien treten meist erst nach 24–72 Stunden auf, Auslöser können Chemikalien oder Metalle (zum Beispiel Nickel) sein.
Manche Allergiker sind «doppelt gestraft». Als Folge einer Allergie entwickeln sie eine sogenannte Kreuzallergie. Das bedeutet, dass der Körper auf bestimmte Lebensmittel allergisch reagiert, deren Proteine in der Molekülstruktur denen der primären Allergenen ähnelt.
Beispiele für häufige Kreuzallergien
Primärallergen | Kreuzreaktive Lebensmittel |
---|---|
Birkenpollen | Haselnuss und andere Nüsse, Kern- und Steinobst in rohem Zustand, Kiwi, Karotte, Sellerie, Tomate, Soja |
Beifußpollen | Sellerie, Karotte, Tomate, Paprika, Kamille, Gewürze und Kräuter |
Gräserpollen | Getreidekörner und -mehle, Tomate, Hülsenfrüchte (zum Beispiel Soja, Erdnuss) |
Hülsenfrüchte | Erdnuss, Bohne, Linse, Lakritze, Johannisbrot |
Symptome
Vermittelt wird die allergische Sofortreaktion durch das so genannte Immunglobulin -E-. Findet eine Antigen- Antikörper Reaktion statt, kommt es zur Ausschüttung von Histamin. Das freigesetzte Histamin kann dann das gesamte Spektrum der allergischen Sofortreaktion auslösen:
- Hautrötung und Hautausschlag
- Fließschnupfen und Niesreiz
- Juckreiz
- Augentränen
- Schleimhautschwellung
- Verengung der Atemwege
- Wassereinlagerung in allen Geweben
- Blutdruckabfall
Bei Nahrungsmittelallergien können auch Symptome wie Erbrechen, Magen-Darm-Koliken, akuter Durchfall oder aber chronisches Verstopfen auftreten.
Diagnose/Allergietests
Um eine Allergie richtig zu diagnostizieren, besteht die Möglichkeit eines Allergietests.
Folgende 5 Tests werden am häufigsten durchgeführt:
- Prick Test («stechen/piksen»)
- bedeutet der Arzt bringt die Allergene über eine Lanzette ca. 1 mm tief in die Haut, nach etwa 20–30 Minuten lässt sich ein Ergebnis ablesen
- Intrakutantest
- hierbei wird die Allergenlösung über eine Kanüle in die Haut eingebracht, ist wesentlich sensibler als der Pricktest
- Scratch-Test
- wird kaum noch angewendet, dabei wird die Haut vorher leicht angeritzt, bevor das Allergen hineingetropft wird
- Reibetest
- dabei wird die Allergenlösung nur auf die Haut der Unterarme gerieben, besonders bei sehr empfindlichen Betroffenen
- Pflastertest
- dabei bekommt man ein Pflaster mit allergenhaltigen Pellets auf den Rücken geklebt, nach 24–72 Stunden kann der Hautarzt das Ergebnis ablesen
Allergien vorbeugen
Je nach Form der Allergie gibt es verschiedene Möglichkeiten der Vorbeugung:
- Nahrungsmittelallergiker sollten die entsprechenden Lebensmittel meiden.
- Bei Hausstaubmilbenallergie hilft eine entsprechend Wohnungseinrichtung, zumindest für das Schlafzimmer: Keine Teppiche, wenig Polster, Spezialmatratzen, nur feucht Staub wischen.
- Als Tierhaarallergiker sollte der Kontakt mit Tieren gemieden werden.
- Pollenallergiker haben es während der Hauptblühzeit «ihrer» Pflanzen besonders schwer, da der Allergenkontakt praktisch nicht vermieden werden kann. Es gibt jedoch einige Hilfsmittel, zum Beispiel Filter fürs Auto, die das Leben etwas erleichtern.
- Spättyp- bzw. Kontaktallergiker sollten den Kontakt mit dem auslösenden Stoff (zum Beispiel Nickel) meiden, bzw. geeignete Schutzmaßnamen treffen, etwa durch Verwendung von Schutzhandschuhen (bei zum Beispiel Chemikalien).
Therapiemöglichkeiten
Die Vermeidung von allergieauslösenden Substanzen ist das Wichtigste bei einer Allergiebehandlung. Kommt es aber trotzdem zu auftretenden Symptomen, können Antihistaminika oder auch je nach Schweregrad Cortisonhaltige Präparate helfen. Eine weitere Möglichkeit ist eine Hyposensibilisierung durch den Hautarzt bei Pollenallergikern.
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