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27. Mai 2015: Welt-MS-Tag

Bei der Multiplen Sklerose (MS, Encephalomyelitis disseminata) handelt es sich um eine langsam fortschreitende, in Schüben verlaufende Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS). Weltweit leiden etwa zwei Millionen Menschen daran, in Deutschland ca. 120.000.

Das ZNS, bestehend aus Rückenmark und Gehirn, arbeitet wie eine Schaltzentrale: es werden elektrische Impulse über Nervenfasern weiter geleitet. Diese Nervenfasern sind mit einer Schicht, der Markscheide umhüllt, deren Hauptbestandteil das Myelin ist. Fehlgesteuerte Immunzellen (deswegen «Autoimmunerkrankung») greifen bei einem an MS Erkrankten diese Myelinschicht an. Es kommt zur Entmarkung der Nervenfaser an diversen Stellen und es entstehen Verhärtungen und Vernarbungen. Als Folge werden nun Befehle des Gehirns nicht mehr an den Zielort geleitet.

Häufig tritt die Erkrankung erstmalig zwischen 20 und 40 Jahren auf, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Man kann jedoch in jedem Alter eine MS entwickeln. Die ersten Symptome sind so unspezifisch, dass die Beschwerden in der Regel fehlinterpretiert werden. So vergehen vom ersten Symptom bis zur Diagnose durchschnittlich 3,4 Jahre.

Symptome können sein:

  • Sehstörungen (z.B. Doppeltsehen, Farbsinnstörungen, Augenzittern, Verlust der Sehschärfe)
  • Blasenfunktionsstörungen
  • Gangunsicherheiten (unkoordiniert und steif wirkend)
  • spastische Lähmungen der Extremitäten, Störungen der Feinmotorik
  • Erschöpfungszustände usw.

Viele Symptome treten nur einseitig auf. Charakteristisch ist auch der Babinski-Reflex (wenn man über die Außenkante des Fußes streicht, bewegt sich der große Zeh nach oben) und ein positives Nackenbeugezeichen (beim Vorwärtsneigen des Kopfes entstehen kribbelnde Missempfindungen).

Die genannten Symptome äußern sich in Schüben, die durch verschiedene Faktoren (körperliche und seelische Belastungen, Infekte, …) ausgelöst werden können. In ihrer Intensität und Häufigkeit können die Schübe sehr unterschiedlich sein.

Für die Diagnose ist die Vorgeschichte des Patienten von Bedeutung (bereits aufgetretene MS-Symptome), er muß sich außerdem einer neurologischen Untersuchung unterziehen. Ein weiteres wichtiges Diagnoseverfahren ist die Magnetresonanz-Tomographie (MRT), die Liquoruntersuchung (Liquor = Nervenwasser) des Rückenmarks (Lumbalpunktion). Wie bei einem Puzzle müssen verschiedene Befunde zusammen passen, damit man sicher von einer Multiplen Sklerose sprechen kann.

Die Krankheit ist nicht heilbar, einzig Häufigkeit und Schwere der Schübe können verringert werden; die Entzündungsreaktion und die damit verbundenen Nervenschädigungen sollen aufgehalten werden. Deshalb ist es sehr wichtig so früh, wie möglich mit der Therapie zu beginnen. Es gibt verschieden Arzneimittel für die Basistherapie; jeder Patient wird individuell nach Verträglichkeit und Wirksamkeit eingestellt. Während eines akuten Schubs kommen andere Medikamente zum Einsatz: sie sollen der Entzündungsreaktion entgegen wirken. Außerdem erhält der Patient Arzneimittel gegen die jeweiligen Beschwerden und in manchen Fällen ergänzt eine Physiotherapie die Behandlung.

Auch wenn die Multiple Sklerose nicht heilbar ist, können Betroffene mit gut eingestellten Medikamenten aktiv sein und ein fast normales Leben führen. Es wird ständig an neuen Medikamenten geforscht, um die Lebensqualität weiter zu verbessern.

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